Innendesign

Italienische Spachteltechniken

Diese sehr glatten, hochpolierten Oberfächen kennen wir meist von den italienischen Eisdielen in verschiedensten Ausführungen und Farben. Diese Glättputze werden nicht nur von den Herstellern, sondern auch schon allgemein, mit wohlklingenden, italienischen Namen wie z.B. „Stucco Veneziano“ angeboten. Weniger bekannt ist die „wasserfestere“ Variante dieser Spachteltechnik, die auf Grund ihres Bindemittel bei uns auch Kalkpresstechnik genannt wird.

Von der Optik her, ist sie nicht ganz so vielfältig wie Stucco Veneziano, dafür stabiler. Bei beiden gemeinsam ist zu empfehlen, entweder nur die Decke, oder nur einzelne Wandscheiben auszuführen und die Restflächen sehr zurückhaltend mit Weiß in irgendeiner Struktur zu gestalten. Sonst wird es schnell „zu viel“!

Strukturputze und Lasurtechnik

Strukturputze, auch Innendekorputze oder einfach Dekorputz genannt, sind Edelputze, die in ihrem Ursprung von der Außenfassade herkommen. Auf Grund von Weißkalk als Bindemittel und weißen Marmorzuschlägen ergeben sie, handwerklich richtig ausgeführt, sehr anspruchsvolle, weiße Oberflächenstrukturen. Die Untergrundvorbehandlung für diese Putze, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab und muss immer im Einzelfall abgeklärt werden. Aus technischer Sicht bringt der Dekorputz mehrere Vorteile mit sich die das Wohnklima positiv beeinflussen. Zum ersten nimmt der Putz Wasserdampf aus der Umgebungsluft auf und gibt ihn beim Lüftungsvorgang wieder ab. Das heißt, dass der Putz die Feuchtigkeit in unseren Wohnräumen mit reguliert.

Zweitens sorgt die Alkalität des Kalkputzes dafür, dass die Bildung von Schimmel nur erschwert Zustande kommt. Ich möchte daran erinnern, dass genau aus diesem Grund, in der Landwirtschaft früher alle Ställe regelmassig, innen mit Weißkalk gestrichen wurden. Diese technischen Vorteile funktionieren jedoch kaum noch, wenn der Putz mit dichten, kunstharzgebundenen Innenfarben gestrichen wird.

Die Verarbeitung von Putzlasuren ist vergleichbar mit der Beschichtung von Hölzern, die ja auch entweder deckend mit Lackfarben oder nur lasierend mit Holzlasuren behandelt werden, so dass der Untergrund noch teilweise durchscheint. Die von mir verwendeten Putzlasuren sind mineralische Silikatlasuren auf Wasserglasbasis, deren Farbigkeit und Deckungsgrad ich selbst, individuell nach Ihren Wünschen, eistellen kann. In Kombination mit den Dekorputzen ergibt sich der Vorteil das sich das Wasserglas aus der Lasur mit dem Kalk aus dem Putz chemisch verbindet und „nicht nur oben drauf liegt“. Diesen chemischen Prozess, der immer in dieser Kombination abläuft, nennt man „Verkieselung“. Nach so viel Technik kommt jetzt die Gestaltung.

Da gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt.

Intarsia

Intarsia ist wie der Name schon andeutet, eine Eilegetechnik, bei der mit verschieden eingefärbten Dekorputzen gleichzeitig gearbeitet wird. Das Motiv des Wolkenhimmels in einer Stuckdecke ist für diese Technik natürlich prädestiniert.

Stuckarbeiten innen

Was währe ein Stuckateur ohne seine namensgebende Stuckarbeiten?

Die hier auf den Bildern gezeigten Stuckarbeiten sind nicht alle erst letztes Jahr entstanden, sondern zeigen einen Querschnitt der vergangenen 20 Jahren. Grundsätzlich sind es nur echte Alabastergips-Profile die zu einem großen Teil selbst hergestellt wurden, was nicht heißt, das zugekaufte Profile eine schlechtere Qualität währen. Ganz im Gegenteil. So sind zum Beispiel Beleuchtungsprofile, die für Kabelführungen rückseitig hohl sein müssen, in dieser Qualität selbst kaum herstellbar. Genauso verhält es sich mit geschwungenen oder geschweiften Stuckornamenten wie Gebinde, Voluten oder Rocaielle die schon früher z.T.in Formen gegossen wurden.

Bei Restaurierungsarbeiten wie z.B. im Stucksaal des Gerstetter Bahnhotels, war es eben reine Handarbeit, zuerst die durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogenen Putzflächen und Kanten des Gewölbes zu restaurieren, um anschließend, die durch Bewegungen im Untergrund gebrochenen Stuckprofile auszubessern. Da wir im Anschluss an die Restaurierungsarbeiten im Stucksaal, dem Nebenzimmer und der Gaststube auch noch die Anstricharbeiten ausführen durften, war es sicherlich der größte Stuckauftrag in der Firmengeschichte. Die meisten Stuckaufträge sind jedoch in Privathäuern mit neu angebrachten Profilen, modern oder klassisch ausgeführt.

Ein besonderer Badumbau

Schon aus den 1990er Jahren stammen die Bilder einer Badezimmer-Umbaues, bei der ich damals die optisch Gestaltung übernommen habe. Hier ist sehr deutlich zu erkennen, wie mit Dekorputzen, Trockenbau, selbst gezogenen Stuckprofilen aus Gips und Kalkzement, Silikat-Bemalungen und Natursteinimitation auch ein kleines Bad, sehr ansprechend gestaltet werden kann.